1923 - Schießerei auf der Mayralm zwischen Jägern, Gendarmen und Wilderern
Auf der Mayralm findet am 29.10.1923 um ca. 18.00 Uhr am späten Nachmittag ein Zusammenstoß zwischen Jägern und Wilderern statt, wobei der 33 Jahre alte Jäger Vinzenz Hobel und der Wilddieb Johann Farnberger vulgo Sperl Hans erschossen werden.
Man schreibt den 29. Oktober 1923. Der Jäger Vinzenz Hobel verrichtet auf der Mayralm im Sengsengebirge Schutzdienst. Alles scheint ruhig. Plötzlich kracht ein Schuss. Hobel kann eine Gruppe von Wilderern ausmachen, die nahe der Mayralm umherpirschen. „Die dürfen nicht so ohne weiteres davonkommen!“ Sofort macht er sich auf ins Tal, um Verstärkung zu holen. Und steigt dann, gemeinsam mit acht Jägern und Gendarmen, wieder zur Mayralm auf.
Was sich dann auf der Mayralm abspielt, ist folgenschwer. Ein alter Konflikt zwischen Wilderern, Jägern und Gendarmen eskaliert. Immer wieder zerreißen Schüsse die Stille der Nacht.
Dann: Der nächste Morgen. Der Zusammenstoß auf der Mayralm hat zwei Menschenleben gefordert. Wer war daran beteiligt? Wer hat geschossen? Was ist hier damals, vor nun beinahe 100 Jahren, auf der Mayralm wirklich passiert?
Fragen über Fragen. Ein Teil des Tathergangs wird für immer ungeklärt bleiben. Was den anderen Teil angeht, liegt es nun an Ihnen.
Begeben Sie sich auf eine spannende Zeitreise zum Tatort Mayralm. Lassen Sie die Figuren von damals lebendig werden. Und denken sie das rätselhafte Geschehen vom Herbst 1923 zu Ende.
Parte von Johann Farnberger genannt "Sperl Hans".
Das sogenannte "Jägerkreuz" erinnert an den Jäger Vinzenz Hobel
+
Vz. Hobel
Jäger durch
Wild. Erschs
i.J. 1923
D. 28. Ok.
Das Gedicht erläutert die Umstände seines Todes:
„Die edle Jägerleidenschaft
trieb mich auf Bergeshöhn,
zu meinem lieben Gemselein
so frei, so stolz, so schön.
Der Tag neigt sich, ich kehrt zurück
und fand den Weg versperrt.
Erschossen armen Schützen mich,
ist doch die Welt verkehrt.
Betrachtet doch, Mensch ist doch Mensch,
warum schoss man mich tot,
Waffengewalt wurd´ angewandt
nur zur Zeit der Kriegesnot.
Es gibt einen gerechten Richter noch,
der Herrgott weiß es schon,
das Gute wiegt das Böse auf,
Der Himmel wird mein Lohn.