Die St. Leonhardikirche befindet sich am Ortsrand von Spital am Pyhrn. Das Gesamtbild der ursprünglich gotischen St.Leonhard-Kirche ist ein Mischwerk aus vier Stilepochen.
Die Vorgeschichte dieser Kirche führt uns in die Geheimnisse grauer Vorzeit. Der Überlieferung nach soll auf dem Felsen, der heute das Fundament für den vorderen Teil des Langhauses und des Presbyteriums der Oberkirche bildet, einst eine heidnische Opferstätte gewesen sein.
Beginn des 15. Jahrhunderts erbaute man zu Ehren der Gottesmutter Maria und des Heiligen Leonhard die Oberkirche. Die Einweihung fand am 27. September 1439 durch Bischof Friedrich von Aufseß statt. Als ehemaliger Chorherr hatte er sich nach seiner Zeit als Bischof von Bamberg sich Spital zu seinem Alterssitz erwählt. Er finanzierte denAnkauf desMarktes Windischgarsten und förderte den Ausbau des Stiftes. Friedrich von Aufseß verstarb im Jahre 1440. Sein Grabstein ist seit der Restaurierungsarbeiten der St. Leonhardkirche (1973-75) im unteren Kirchenraum, links neben dem Felsenaltar zu besichtigen.
Fortgesetzt wurde das Baugeschehen mit dem Bau der Unterkirche am Fuße des Felsen, an seiner Westseite. Jener Teil wurde am 22. August 1462 vom Weihbischof von Passau Sigismund (Bischof von Salona) zu Ehren des gekreuzigten Heilandes geweiht. Im Kreuzaltar befinden sich mehrere kostbare Statuen, vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert. Die Darstellungen des Christus, der Muttergottes, des Johannes und der Magdalena stammen vom Bildhauer zu Lambach Franz Xaver Leithner. Auch die 5 Statuen am nachgebildeten Ölberg stammen vom Bildhauer Leithner. Die Glocke im Turm ist ebenso alt wie das Fundament der Kirche; gestiftet wurde sie um 1440 von einem Chorherrn zu Spital. Zur Oberkirche führen 2 Wendeltreppen, wobei die Treppe auf der Südseite um etliches früher erbaut worden ist, als jene auf der Nordseite der Kirche.
Die Oberkirche besitzt 3 Altäre. Beim Hochaltar befindet sich ein Gemälde vom Kremser-Schmid aus dem Jahr 1774, das den Heiligen Leonhard abbildet. Links und rechts vor dem Bild ist jeweils eine Statue des Heiligen Sebastian und des Heiligen Rochus zu sehen. Das an der Nordwand hängende ehemalige Hochaltarbild vom Kremser- Schmid aus dem Jahr 1774 stellt den Kirchenpatron Leonhard dar. Das östliche Fenster flankiert von den Pestheiligen Sebastian und Rochus besitzt noch das ursprüngliche gotische Maßwerk, wobei die gotischen Spitzbögen nicht mehr vorhanden sind. Der nördliche Seitenaltar ist der heiligen Barbara gewidmet, der Altar im Süden zeigt ein Bild der Heiligen Katharina; wieder stammen beide Gemälde vom Kremser-Schmid.
Die Orgel wurde vom Schulmeister zu Windischgarsten, späterer Orgelbauer zu Spital am Pyhrn Valentin Hochleithner.
Es wird überliefert, dass neben dem Chor ein Einsiedler gewohnt haben soll, der vielleicht auch Mesner gewesen ist. Turm und Dachstuhl erbaute man im Jahre 1774 neu.
Das Gesamtbild der ursprünglich gotischen St.Leonhard-Kirche ist ein Mischwerk aus vier Stilepochen. Die Gotik im Bau und in den bemerkenswerten Fresken, die Renaissance in den Stuhlwangen, das Barock in den Bildern des Kremser-Schmidt und das Rokoko in den Bilderrahmen.
Aber nicht nur die reiche Kunstfertigkeit, die der doppelstöckige Kirchenaufbau, sondern auch vor allen Dingen die Stille ist es, die jeden, der das Gotteshaus einmal besucht hat, in seinen Bann zieht.
Die St. Leonhardkirche ist gleichzeitig die Friedhofskirche und ist von diesem umgeben.
Die Kirche ist nur von außen zu besichtigen!
Kirchenführungen in der St. Leonhardkirche nur nach Vereinbarung mit dem Pfarrbüro gegen freiwillige Spende!
660 m
Erreichbarkeit / AnreiseFahren Sie von Windischgarsten kommend durch den Ort Spital am Pyhrn. Am südlichen Ortsende von Spital am Pyhrn befindet sich an der Bundesstraße die Friedhofskirche St. Leonhard.
Freiwillige Spenden!
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