In der Mitte von Österreich ist das Stodertal
Menschen - Bilder - Geschichten - Natur
Sonntag, 24. März 2024
Freitag, 22. März 2024
Willkommen im Stodertal
In der "Linzer Tagespost" und im "Volksblatt" konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Spitzmauer, Gemälde von E.T.Compton |
Spitzmauer Gipfel |
Linzer Tages-Post 13. April 1906
Hinterstoder: Gründung eines Verschönerungs- und Fremdenverkehrsvereines.
Auf Anregung mehrerer Herren konstituierte sich hier am 8. April 1906 dieser Verein. In die Vorstehung wurden nachstehende Herren gewählt:
Karl Vogl, Bäcker, als Kassier, zu Ausschussmitgliedern die Herren: Anton Lehner, Pfarrer, Dr. Adolf Hauer, Arzt, Georg Schachinger, Besitzer der Fremdenpension und des Erholungsheimes in Hinterstoder, Anton Hackl, Gasthofbesitzer, Stephan Ramsebner, Bürgermeister und Ökonom und Johann Fessl, Ökonom. Von seiten der Gemeinde Hinderstoder wurden die Herren Felix Auer, Zimmerpolier und Ignaz Fessl, Ökonom und Spediteur in die Vorstehung entsendet.
Diese Vertreter der Gemeinde haben in der Vorstehung Sitz und Stimme. Am Konstituierungstag zählte dieser Verein bereits 21 Mitglieder, darunter mehrere Herren von auswärts.
Volksblatt für Stadt und Land 14. März 1895
Das Reden ist gar nicht so schwer, man muss nur erst über die Feuerprobe hinaus sein.
Ein etwas beschränkter Bursche ging mit seinem Vater auf die Brautschau. Der Vater, der seinen Sohn kannte, begleitete ihn und sagte: „Halte das Maul und rede kein Wort, denn wenn man hört, wie dumm du bist, bekommst du das Mädchen gewiss nicht. Der Junge befolgte den Rat seines Vaters und sprach während des Essens kein Wort.
Linzer Tages-Post 18. März 1909
Aus Hinterstoder, 16. März, wird uns berichtet:
Freitag, 15. März 2024
Es war einmal.
In der Linzer Tagespost und im Grazer Tagblatt konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Baumschlagerreith |
Linzer Tages-Post 18. Jänner 1878
Die Bewohner unserer Bergtäler hängen wohl mehr als andere an ihrer Heimat. Als es daher 1914 galt, für die Heimat einzutreten, da waren die Heldensöhne des Stodertales allsogleich in den ersten Reihen unserer Kampftruppen und dort konnte man sie in den vier Jahren schwersten Ringens jederzeit finden.
So kam es denn auch, dass von den Gemeinden Oberösterreichs im Verhältniss zur Einwohnerzahl Hinterstoder die meisten Blutopfer brachte. 64 tote Helden hat Hinterstoder zu beklagen und diese 64 Getreuen zu ehren und ihr Angedenken in würdiger Form weiterleben zu lassen, galt die Enthüllungsfeier des Kriegerdenkmals am Montag den 29. Juni.
Das Denkmal weicht weit von der gewöhnlichen, künstlerisch meist nicht einwandfreien Art der Kriegerdenkmäler ab und passt sehr gut zur ganzen Umgebung. An der Kirchhofmauer, zwischen Kirche und Schule, wurden drei Nischen angebracht, deren mittlere eine lebensgroße Marienstatue mit dem Kind birgt. Die Figur ist aus gebranntem emaillierten Ton und wurde vom Bildhauer Hans Bontilla (Salzburg) angefertigt. In den beiden seitlichen Nischen sind auf Marmortafeln die Namen der Gefallenen und der Vermissten festgehalten. Das Denkmal entwarf Fr. Koppelhuber Steyr.
Der Bart des Dr. Steidle. (Bundesführer der österreichischen Heimwehr)
Freitag, 8. März 2024
Was "Seinerzeit" geschah.
Im Grazer Tagblatt, in der Linzer Tages-Post und in der Zeitschrift des Alpenvereins konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Oper in Paris |
Bei der Aufführung der „Walküre", die Donnerstag in der Pariser Großen Oper stattfand, ereignete sich ein kleiner Zwischenfall. Im zweiten Akt, während Siegmund die ohnmächtige Sieglinde in seinen Armen hielt, sah man einen Menschen in blauer Bluse hinter einer Felsenkulisse hervorkommen und eiligst über die Bühne laufen. Die Engländer im Zuschauerraum glaubten, das sei der, der das treulose Paar belauschte, aber M. Gailbard ließ sich nicht täuschen. Er erkannte in dem Blusenmann einen Maschinisten, der sich verirrt hatte, eilte aus seiner Loge und verhängte über den Schuldigen die entsprechende Strafe.
Dr.Fritz Benesch (geb.1868, gest.1949) Alpinist, Schriftsteller und Fotograf. |
Vom Stodertal - aus der Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins: Text 1912
Die Stoderer schreiben die Entstehung der Kreidenlucke dem überall aushelfenden Teufel zu. Dem sollen einst— es ist schon lange her,— die Leute von Hinterstoder zu fromm gewesen sein, so dass sein Geschäft ins Stocken geriet. Als alle Lockmittel nichts halfen und sich keine Seele mehr ergattern ließ, beschloss er, das ganze Tal zu ersäufen. Er machte sich daran, den Kleinen Priel und den Steyrsberg auf der anderen Seite der Stromboding übereinander zu werfen, hatte aber seine Kraft doch überschätzt, denn über ein paar Felsblöcke, die man heute noch unten an der Steyr sieht, kam er nicht, trotzdem ihm der schwarze Schweiß so herabrann, dass daraus der heutige Schwarzbach entstand. Da stampfte er in ohnmächtiger Wut auf den Boden, dass man den „Teufelstritt“ heute noch sieht und fuhr unter dem üblichen Gestank durch den Berg in die Hölle.
Freitag, 1. März 2024
Was Menschen wollen
Im Tagblatt und im Neuen Wiener Tagblatt konnte man folgende Anekdoten lesen. Die Artikel wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Leonhard Euler (geb.1707, gest.1783) Schweizer Mathematiker, Physiker, Astronom. |
Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) 21. Oktober 1869
Zu dem Mathematiker Euler kam eines Tages ein Pfarrer und sagte:
Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) 10. August 1874
Die Melonenrente Alexandre Dumas.
Der Redakteur von "La Renaisiance" Henry Lapauze erzählt in seiner Zeitschrift folgende hübsche Anekdote von Alexandre Dumas. Besonders gerne ass Alexandre Dumas, der ein echter Gourmet war, Melonen, besonders jene aus der Gegend von Cavaillon.
Freitag, 23. Februar 2024
Alte Zeitungsgeschichten
Im Linzer Volksblatt und im Prager Tagblatt konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Auszug aus dem Artikel Urlaub, der das Stodertal vor rund 100 Jahren beschreibt.
„Mostschädel" nennen manche Leute geringschätzend den Oberösterreicher. Mostschädel! Ja, hätte der Kaiser nur lauter Mostschädel in seinen weiten Landen, nichts Besseres könnte er sich und wir ihm wünschen. Und zwischen Wald und Obstgarten schimmert golden das Korn, dort und da Weizen, Hafer; „böhmische Weintrauben" lassen sich auch gut an; man nennt sie hier Erdäpfel.
In diesem einsamen, wunderschönen Tal lebt ein gesundes, kräftiges Volk; wortkarg, aber freundlich, heiteren Sinnes, das dem Fremdling nie den Gruß versagt und arbeitsam, genügsam und hellen Kopfes seinem Boden den Lebensunterhalt abringt. Das die Leiden und Freuden seiner Heimat auskostet und erträgt mit jener Ruhe, wie sie eben den Gebirgler auszeichnet.
Mitten im Tal liegt anmutig hingebettet das freundliche Dörfchen mit dem kleinen Gotteshaus, dem Schul- und Pfarrhaus, Wirts- und Kaufmannshaus und dem Postamt. Telegraph und Telephon bringen den lieben Deinen zu Hause in wenigen Minuten Gruß und Nachricht und gleich auch die Antwort wieder. Und am Kirchenplatzl steht am Sonntag alt und jung, Männlein und Weiblein einträchtig beisammen und plauschen von diesem und jenem. Dann kommt der Briefträger und gibt denen, die gar weit auf den Bergen oben hausen, die Botschaft, die für sie in der vergangenen Woche in das stille Tat gefunden hat. Und abends wenn des Mondes silberhelle Scheibe am Himmel aufzieht, rauscht leise das Flüsschen durch das Tal, in den Bäumen säuselt und raunt es, die Blümlein all' recken und strecken sich und lassen sich vom Vater Mond den Gute Nacht-Kuss geben. Vater Mond küsst so lind und leise, er dürft schon ein Großvater sein. Da ist Frau Sonne schon viel leidenschaftlicher; sie küsst in heller Glut, dass gar manchem Blümlein das Köpfchen welkt. Und so ging es hier zu: Bei Tag im herrlichen, sonnendurchleuchteten Tal, das linder Duft und prächtige Luft durchzieht, behütet von trutzigen Berggestalten, die Gott als Riesenwälle gegen Nord und Süd und West ausgestellt, nachts hilft des Flüsschens Rauschen in das Traumland der Wunder hinüber. Und leise segelt dann der alte, gute Mond über die öde Fläche des Hochgebirges hinüber und sieht verwundert über all das versteinerte Getier herunter, das er schon gesehen, als es noch lebend die Gegend bevölkerte.
Und als ich kurze Zeit in dem Wunderland lebte, spürten Füße, Hände, Arme, Herz, Muskeln und das rote, warme Blut den Zauber des gottbegnadeten einsamen Tales und sie alle gaben die „passive Resistenz" bedingungslos auf.
Ich spürte wie mir allmählich die Flügel wieder wuchsen und dass ich wieder imstande sei, dem Herrn, der dieses Eden geschaffen, meinen tiefgefühlten Dank auf der höchsten Spitze des Hochgebirges selbst abzustatten. Ich war aber weder in Indien, noch in Ägypten, noch in der Schweiz, sondern nur in dem viel zuwenig- bekannten: Hinterstoder!
Alexandre Dumas (geb.1802, gest.1870) |
Prager Tagblatt 16.12.1920
Anekdote von Alexandre Dumas.
Dumas Großmutter war bekanntlich eine Mulattin. Als einst ein Journalist zu Dumas kam um ihn zu interviewen spielte er auf diese Tatsache an. Und fragte,“Ist es wahr Meister, dass ihre Großmutter eine Mulattin war. Da antwortete ihm der berühmte Dichter gereitzt und ungeduldig: “Ja mein Herr, meine Großmutter war eine Mulattin, meine Urgroßmutter eine Negerin und deren Eltern waren Affen. Meine Familie hat dort angefangen wo die ihre aufgehört hat.“
Die ehemalige Prinzessin Sch. ist ebenso fromm wie wohlerzogen. Sie geht durch ihren Wald. Ein Förster, den sie leutselig anspricht, klagt über die neuen hässlichen Zeiten. „Wäre es denn früher möglich gewesen, Durchlaucht, dass die Liebespaare schon an Wochentagen im Wald verschwinden? Und wissen sie was das Gesindel heutzutage im Wald macht. Die Prinzessin erbleicht und errötet.
„Sie werden es nicht glauben, Durchlaucht, was diese gottlosen Menschen im Wald tun:...sie rauchen!“
Prager Tagblatt 2.Oktober 1896